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Kosmonovski: Augen zu und Furcht (Review)
Artist: | Kosmonovski |
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Album: | Augen zu und Furcht |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Indie Rock |
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Label: | This Charming Man / Cargo | |
Spieldauer: | 35:14 | |
Erschienen: | 26.05.2017 | |
Website: | [Link] |
This Charming Man Records - da weiß man mal wieder, was man bekommt …
Was KOSMONOVSKI scherzhaft als "Psychiatrie-Pop" bezeichnen, ist im Grunde handelsüblicher Indie Rock, bloß dass die Mitglieder tatsächlich teils psychisch krank beziehungsweise sogar - Sprachrohr Michael Hinnah ist an einen Rollstuhl gefesselt - körperlich behindert sind. Das tut allerdings rein gar nichts zur Sache, die da "Augen zu und Furcht" heißt und im gegebenen Kontext vollends überzeugt.
Konzerte des neunköpfigen Kollektivs sollen ein aufsehenerregendes Ereignis sein, von dem man durch dieses Album zumindest einen ausschnitthaften Eindruck vermittelt bekommt. Die mutmaßliche Live-Energie von KOSMONOVSKI wurde stimmig eingefangen, ohne irgendwelche Facetten des Songmaterials unter den Tisch fallenzulassen.
Um zu staunen und aufmerksam hinzuhören, braucht man nicht erst bis zum hibbeligen 'Kasino' am Ende zu warten. Gleich vorneweg begeistert die häufig Haken schlagende Rhythmusgruppe genauso wie diese oder jene Komposition an sich, sei es 'Nicht von gestern' oder 'Xanten', die im Übrigen beide auch insofern Hinhörer sind, als man ihre Texte nicht ohne weiteres abtun darf.
Wie klingt das Ganze nun stilistisch? MUFF POTTER oder DONOTS, deren einstweilige Tourneepartner KOSMONOVSKI gewesen sind, kommen vage in den Sinn, aber letztlch stehen KOSMONOVSKI auf sehr festen eigenen Füßen. Autistisch - falls der Verdacht in Hinblick auf die Hintergründe der Macher aufgekommen sein sollte - ist das jedenfalls nicht im Geringsten, sondern im Gegenteil außerordentlich einfühlsam.
FAZIT: KOSMONOVSKI hängen ihre tatsächlichen Handicaps nicht an die große Glocke, halten damit aber auch nicht hinterm Berg und verzeichnen zugleich keinerlei musikalische Defizite. Wer deutschsprachigen Indie Rock ohne unsäglichen Hipster-Faktor und dafür mit umso festerer Substanz hören möchte, wird 2017 schwerlich etwas Besseres als "Augen zu und Furcht" finden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Echo
- Wut
- Kleines Plaedoyer
- Nicht von gestern
- Nie mehr
- Tempo
- Xanten
- Augen zu und Furcht
- Kasino
- Augen zu und Furcht (2017) - 12/15 Punkten
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